Nachhaltigkeit und ethisch-ökologisches Investment

Soziale, ethische und ökologische Anlagekriterien gewinnen bei der Entscheidung für Geldanlagen zunehmend an Bedeutung. So wuchs der nachhaltige Anlagenmarkt 2015 um 7% auf insgesamt 137 Mrd. Euro.

Gerade bei Finanzen empfiehlt sich für die meisten Anleger die Kooperation mit einem kundigen Berater. Sie können nicht jedes Angebot fachmännisch inhaltlich prüfen. Leider ist oft nicht das drin was drauf steht.

Die Basis meines Handels und die Auswahl der von mir empfohlenen Geldanlagen und Versicherungen bildet meine langjährige Erfahrung in diesen Bereichen. Dabei sind Transparenz und Glaubwürdigkeit der von mir berücksichtigten Kriterien entscheidend.

Ökologie und Nachhaltigkeit fangen im eigenen Betrieb an. So setze ich meine Ansprüche auch privat und im eigenen Büro möglichst konsequent um.

Einige Beispiele:

  • Mein Energieverbrauch ist durch die Nutzung von LED-Lampen und einem Laptop äußerst gering.
  • Die Büromaterialien werden beim ökologischen Büroartikel-Versandhandel  Memo bestellt.
  • Ich verzichte auf Hochglanzpapier und benutze stattdessen Recyclingpapier Lebenszyklusanalyse_memo Recyclingpapier
  • Bei Geschäftsreisen ziehe ich Fernbus und Bahn dem PKW vor. Viele Fortbildungsreisen wurden durch Fernschulungen am PC ersetzt.
  • Der Farblaserdrucker wurde wegen des hohen Energieverbrauchs und zur Vermeidung von Sondermüll durch einen Tintenstrahldrucker ersetzt.
  • Durch die Änderung des Schriftbilds auf „Ecofont Vera Sans“ wird der Tintenverbrauch um bis zu 50% reduziert.

Inzwischen wird der Begriff Nachhaltigkeit gerne und vielfältig gebraucht. Beinahe alles ist heute nachhaltig. Idealerweise sollten für unternehmerische Entscheidungen ökonomische Kriterien gleichberechtigt neben sozialen und ökologischen stehen. In der Praxis schreibt praktisch jedes bedeutendere Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht, leider meist ohne praktische Auswirkungen auf die Politik der Unternehmen.

Ein Beispiel ist die deutsche Automobilindustrie. So wurden Einsparpotentiale beim Verbrauch durch den Zuwachs an Leistung und Gewicht kompensiert. Der durchschnittliche Flottenverbrauch von Autos hat sich in den letzten 30 Jahren kaum verändert. Und hinter den Kulissen hintertreibt die deutsche Politik massiv strengere Abgasbestimmungen und Verbrauchsobergrenen innerhalb der EU.

Ähnlich wie bei Lebensmitteln oder Textilien ist den wenigsten Verbrauchern bzw. Geldanlegern ihr großer Einfluss bewusst, der mit ihrer Kaufentscheidung verbunden ist. So wird mit jedem investierten Euro in eine ethisch-ökologische Beteiligung eine Entscheidung getroffen pro Energiewende und contra Braunkohle und Atomenergie, zwischen zukunftsfähiger ökologischer Landwirtschaft oder Monokultur und Pestiziden, Hormonen und Gentechnik in unseren Böden Nahrungsmitteln

Meine wichtigsten Kriterien:

  • Ökologische Wirtschaftsweise (beispielsweise in der Landwirtschaft, Verzicht auf grüne Gentechnik und chemische Umweltgifte, Chlorchemie, artgerechte Tierhaltung und Verbot von Tierversuchen, alternative Gesundheit, Sparsamer Umgang mit Resourcen und Natur, Kauf langlebiger und recycelbarer Produkte, Recycling, Verzicht auf umstrittene Materialien oder Rohstoffe, Vermeidung langer Transportwege,  Nutzung regenerativer Energien).
  • Kein Geld in die Rüstung
  • Kein Geld in die Atomenergie
  • Förderung regenerativer Energien
  • Kein Rassismus und keine Ausländerfeindlichkeit
  • Emanzipation und soziale Gerechtigkeit (Dazu gehören faire Arbeitsbedingungen, Arbeitsschutz, angemessene Bezahlung und die Zulassung von Gewerkschaften, Menschenrechte)
  • Fairer Handel
  • Keine Kinderarbeit
  • Bildungsförderung
  • Kulturelle Initiativen
  • Beachtung von Gesetzen und Bezahlung von Steuern (Bestechlichkeit, Beachtung staatlicher Gesetzgebung, kein Steuerdumping)

Es gibt mehr als 300 ethisch-ökologische Investmentfonds. Leider bleibt die Anzahl inhaltlich glaubwürdiger Inverstments gering.  Bedauerlicherweise lassen sich nur sehr wenige Fondmanager bzw. Banker in ihre Entscheidung hineinreden oder legen ihre Kriterien transparent offen. Die Anlagekriterien sollten möglichst klar sein. So wird bei vielen Fonds nicht der Bereich Rüstung (z.B. „die Herstellung oder Verbreitung von Waffen“) ausgeschlossen, sondern es wird nur die Produktion von – international sowieso geächteten – Streubomben ausgeschlossen. Im Umkehrschluss hiese das, alle anderen Waffen wären erlaubt, sogar Antipersonenminen, Chemie- und Biologische Waffen.

Aufgrund der Summe der Details werden von mir ganze Branchen so weit wie möglich ausgeschlossen. So können Fluglinien, Automobilhersteller, Erdöl- oder Bergbauunternehmen aufgrund der angerichteten Schäden dieser Branchen streng genommen nicht nachhaltig sein.

Aufgrund langjähriger Erfahrung hat sich gezeigt, dass konsequent ethisch und ökologisch agierende Investmentfonds teilweise sogar eine bessere Wertentwicklung aufweisen.

Bestimmte Themen biete ich gar nicht oder nur zurückhaltend an. So überwiegen bei Wasserfonds in der Praxis die denkbaren Vorteile die Nachteile. Die Wasserversorgung ist ein Grundrecht und bleibt damit eine öffentliche Aufgabe. Privatisierungsmodelle haben in der Vergangenheit meist nur zu Preiserhöhungen ohne substanzielle Verbesserungen der Versorgung geführt.

Die Themen Forstbetrieb und Wald oder Biogas werden von mir ebenfalls nur sehr zurückhaltend angeboten. Neben der wirtschaftlichen Komplexität sind auch die ökologischen und sozialen Auswirkungen oft schwer zu beurteilen.

Auch in der detaillierten Auslegung ergeben sich immer wieder Fragen. So gibt es inhaltlich viele Überschneidungen meiner Kriterien z.B. mit christlich orientierten Banken. Im Detail werden von mir allerdings diskriminierende Kriterien wie das Verbot von Verhütungsmitteln, von Abtreibungen oder die Diskriminierung sexueller Minderheiten abgelehnt. Die individuelle Entscheidungsfreiheit des Einzelnen steht über den moralischen Vorstellungen einzelner Kirchen. Meine Vorbilder richten sich nach den Kriterien eines laizistischen Gesellschaftsmodells, in dem Religion Privatsache ist.

Als Freier Makler muss ich nicht für bestimmte Banken oder Finanzpartner einzelne Anlagen verkaufen sondern arbeite im Interesse und im Auftrag für meine Kunden. Dabei analysiere ich im Vorfeld aus der Vielfalt der Angebote die Besten heraus. Nach einer angemessenen Analyse der persönlichen Situation und Anlagementalität mache ich einen Anlage- oder Versicherungsvorschlag. Meine Bezahlung erfolgt im Fall eines Vertragsabschlusses in Form einer Abschluss-Provisionszahlung sowie ggf. einer Bestandsprovision  vom jeweiligen Produktanbieter. Alle Provisionszahlungen werden von mir offen gelegt. Entsteht aufgrund der Beratung kein Vertrag erhalte ich auch keine Bezahlung.